Werkschau Hans Scheib

bis 7.4.2024 I Grafikmuseum Stiftung Schreiner

Selbst mit fremden Federn II, 2007, Kaltnadel, 6.5 × 7.5 cm © Hans Scheib, 2024

Jubiläumsjahr 2024 startet mit einzigartiger Werkschau

Das Grafikmuseum Stiftung Schreiner erhält umfangreiche Schenkung des international gefeierten Berliner Künstlers Hans Scheib.

2024 feiert das Bad Stebener Grafikmuseum Stiftung Schreiner mit einem besonders spannenden und einmaligen Ausstellungsprogramm sein nunmehr 30-jähriges Bestehen. 1994 initiierte das Ehepaar Dr. Wolfgang und Stefanie Barbara Schreiner dieses in Deutschland einzigartige Spezialmuseum im historischen Kurhaus. Mittlerweile verfügt es über einen Gesamtbestand von über 7000 Grafiken ‒ Einzelblätter sämtlicher Druck- und Zeichentechniken, Mappenwerke, Künstlerbücher ‒ aller wesentlichen Stiltendenzen von etwa 400 Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts aus 25 Ländern. Sammlungsschwerpunkt ist hierbei Grafik aus Ostdeutschland und Osteuropa.

Den Auftakt im Jubiläumsjahr markiert eine opulente Schau von rund 130 ausgewählten Werken des international gefeierten Bildhauers und Grafikers Hans Scheib (* 1949) aus Berlin. Sie sind Teil einer 1130 Kaltnadelradierungen ‒ und damit sein gesamtes Schaffen in dieser Drucktechnik ‒ umfassenden Schenkung, die er Bad Steben großzügig überlassen hat. Das Grafikmuseum Stiftung Schreiner, das bereits monografische Konvolute von Reiner Schwarz (* 1940) und Peter Zaumseil (* 1955) besitzt, schärft und festigt mit dieser weltweit größten musealen Bestandsgruppe von Scheibs druckgrafischem Werk einmal mehr sein besonderes Profil.

Hans Scheibs Generalthema ist das Sehen im genauen Beobachten, das regelrecht ins Mark trifft. Mit Witz, Ironie und der nötigen Schärfe erschaffen die nervös-flirrenden Linien und dicht gesetzten Strichbündel im kräftigen Schwarz der Kaltnadelradierung ein Panoptikum der Sichtweisen auf Menschliches, ohne in die Karikatur abzugleiten. Motivisch konzentriert er sich hierbei ausschließlich auf Figürliches, das bei ihm stets Existentielles berührt und als satirische Analyse der unmittelbaren Gegenwart wirkt.

Erstmals werden die zwischen 1977 und 2023 entstandenen Kaltnadelradierungen in Bad Steben umfänglich präsentiert, die in fünf Räumen thematisch nach Akt, Landschaft, Tieren sowie Porträts von nahen Freunden und Weggefährten oder Zeitgenossen aus Politik, Gesellschaft und Kultur inklusive Selbstbildnissen geordnet sind. Diese ergänzen rund ein Dutzend seiner beliebten Kleinbronzen, die insbesondere Tierplastiken zeigen. Ein reich bebilderter Katalog begleitet die Werkschau und ist zum Preis von 10.- Euro erhältlich.

Die Ausstellung ist im Kurhaus Bad Steben bis zum 07. April 2024 zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 9:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter www.grafikmuseum-schreiner.de

Quelle: Pressemitteilung des Museums.

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