Hommage

10.2. – 14.4.2024 I Ludwig Museum Budapest

Vera Molnar, Hypertransformation /Diptyque I-II/, 1974-1979

Vera Molnár in Budapest

Vera Molnár (1924–2023), Pionierin der digitalen Kunst, ist im Dezember 2023 kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag in Paris gestorben. Sie war eine der ersten Künstlerinnen überhaupt, die computerunterstützt gearbeitet haben, unabhängig vom Geschlecht. Bei ihrer Arbeit faszinierte sie vor allem der geplante minimale Fehler, die geringe Abweichung, die ein Werk erst perfekt macht. Dabei griff sie häufiger auch auf Künstler wie Dürer, Klee oder Malewitsch zurück und widmete ihnen Hommagen.

In Budapest kam Vera Molnár 1924 auf die Welt und dort studierte sie auch Kunst, bis sie 1947 nach Paris zog. Sie sollte bis zu ihrem Tod in Paris bleiben und dort als französische Künstlerin arbeiten. Bereits seit Längerem war mit ihr gemeinsam eine Ausstellung im Ludwigmuseum in Budapest, ihrer Geburtsstadt, zu ihrem hundertsten Geburtstag geplant worden. Letztlich wurde es eine äußerst gelungene Co-Produktion vom „Ludwig Museum Budapest“ mit der „Stiftung für Kunst und Kultur“ aus Bonn.
Leider musste sie nun ohne die Künstlerin eröffnet werden.

Verschiedene Werkreihen ihres riesigen Œuvres stehen nun in Budapest stellvertretend für einige wesentliche Wegmarken ihres beeindruckenden Lebenswerks. Die ausgestellten Bilder umfassen mehr als sieben Dekaden künstlerischer Arbeit. Seit 1968 hat
sie Zugang zu einem frühen Computer gehabt, der ihre Arbeit unterstützte.

Neben ihren Werken werden auch Hommagen an Vera Molnár von anderen Künstlern, die auf verschiedene Art und Weise mit Computern Kunst machen, gezeigt. Es sind Auftragsarbeiten, deren Gestaltung den Künstlern komplett freigegeben wurden, lediglich der Oberbegriff der „Hommage an Vera Molnár“ war vorgegeben und mit Vera Molnár abgesprochen.

À la Recherche de Vera Molnár
10.2. – 14.4.2024
Ludwig Museum Budapest
Komor Marcell utca 1.
H-1095 Budapest
Tel.: +36-1-5553444
Di – So 10 – 20 Uhr
Eintritt: 2.400 HUF (ca. 6-7 €)
www.ludwigmuseum.hu

Text: Mathias Fritzsche
Bild: Ludwig Museum Budapest
Erstveröffentlichung in kunst:art 95

Über Mathias Fritzsche 117 Artikel
Ein Thema jagt das nächste: Der Wochengipfel hält ein oder zwei Themen fest und bringt sie in Erinnerung. Was war vergangene Woche so wichtig, dass man Schnappatmung bekam und ist diese Woche dennoch schon vergessen? Oder über welche Nachricht hat man sich so gefreut, dass man auf den Balkon ging und die Nachricht für die ganze Welt in den Abendhimmel geschrien hat?