Durch die Linse der Kamera
Margaret Courtney-Clarke wurde 1949 in Namibia geboren und studierte Kunst und Fotografie in Südafrika, wo sie bereits die Apartheidspolitik dokumentierte, bis sie zur persona non grata erklärt wurde. Daraufhin ging sie unter anderem nach Österreich und in die USA. Erst 1989, kurz vor der Unabhängigkeit Südwestafrikas, kehrte sie in ihr Geburtsland zurück. Dort begann sie die Geschichten der indigenen Völker mit ihrer Kamera zu erzählen, wobei ihr Fokus darauf liegt, Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, die tief in der Gesellschaft verankert sind.
Um diese Geschichten der indigenen Völker zu zeigen, ist Courtney-Clarke tausende von Kilometern durch Namibia gereist. So zeigt sie in einer ihrer Arbeiten, wie Frauen auf Mülldeponien versuchen, ihren Lebensunterhalt aus dem Müll heraus zu sichern. Andere Menschen werden durch den zunehmenden Wassermangel, welcher Landwirtschaft in immer mehr Regionen unmöglich macht, vom Land verdrängt. In ihrem Projekt „caged“ reflektiert sie die Folgen einer siebenjährigen Dürre, indem sie Tiere, die in Käfige eingesperrt sind, porträtiert. Sie will darauf aufmerksam machen, wie ein eigentlich so freies und weitläufiges Land durch den Klimawandel und wasserintensive Industrien immer eingeschlossener wird.
Das Francisco Carolinum zeigt in der kommenden Ausstellung „Dust on the Wind“ Werke von Margaret Courtney-Clarke aus über vierzig Jahren, welche insbesondere indigene Frauen in ihrer häuslichen Umgebung in den Fokus setzen.
Margaret Courtney-Clarke. Dust on the Wind
22.3. – 28.7.2024
Francisco Carolinum Linz
Museumstr. 14
A-4020 Linz
Tel.: +43-732-772052200
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 6,50 €, erm. 3 €
www.ooekultur.at
Text: Jonas Gerwens
Bild: Francisco Carolinum Linz
Erstveröffentlichung in kunst:art 96