Niedlichkeit in Aluminiumguss
Herzen, Blümchen, Teddybären – die Bildsprache der Kunst von Hannah Sophie Dunkelberg (* 1987) ist aufgeladen mit Symbolen des vermeintlich Niedlichen. Um von Menschen geschaffene Konstrukte sowie Kindheitsbilder zu untersuchen, knüpft sie nicht selten an Vertrautes, Häusliches an. Bis der betrachtende Blick die Brüche entdeckt, die beispielsweise in dem harschen Kontrast zwischen Alltagsgegenständen und ihrer Umsetzung in schweren, kalten Materialien enthalten sind, oder im humorvollen Spiel mit Weiblichkeitssymbolen. Ab dem 14. September wird Dunkelberg nun ihre erste Ausstellung in der Galerie Mehdi Chouakri präsentieren, die bereits seit ihrer Eröffnung 1996 zur ersten Generation der neuen Berliner Galerieszene gehört. Zur Berlin Art Week 2024 (11.–15. September) stellt die Künstlerin hier eine neue Werkgruppe vor.
Dunkelbergs künstlerischer Weg begann mit der Malerei, als sie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studierte, bevor sie ihr Studium an der Universität der Künste in Berlin bei Manfred Pernice abschloss. Doch die Fragilität der Leinwand und die unmittelbare Präzision des malerischen Farbauftrags ersetzte sie bald durch Techniken, die in einer gewissen Unvollkommenheit Spuren des Herstellungsprozesses offenlegen. Heute erschafft die Künstlerin Skulpturen, Wandreliefs und Glasobjekte, die die Grenze des Realen untersuchen: „Mir gefällt die Vorstellung, dass die Techniken, die ich verwende, das Potenzial haben, historische Narrative zu entzaubern oder zu destabilisieren.“
Hannah Sophie Dunkelberg
13.9. – 26.10.2024
Mehdi Chouakri Berlin
Fasanenstr. 61
D-10719 Berlin
Tel.: +49-30-28391153
Di – Sa 11 – 18 Uhr
Eintritt frei
www.mehdi-chouakri.com
Text: Ninja Elisa Ohls-Felske
Bild: Mehdi Chouakri Berlin
Erstveröffentlichung in kunst:art 99