Walid Raad im Kunsthaus Zürich

bis zum 3.11.2024 I Kunsthaus Zürich

Walid Raad, Epilogue VIII: The Crates, 2021 I Courtesy the artist and Sfeir-Semler Gallery Beirut/Hamburg, Foto Moritz Bernoully. Courtesy TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, © Walid Raad

Privatsammlungen in Zürich

Das Kunsthaus Zürich ist seit seinen Anfängen eng mit Privatsammlungen verbunden. Bereits 1920 bekam das Kunsthaus die Sammlung Hans Schulers und Ottilie W. Roedersteins als Schenkung. In der Ausstellung „Cotton under my feet: The Zurich chapter“ imaginiert der Künstler Walid Raad eine weitere Übernahme einer Privatsammlung im Kunsthaus Zürich. Ausgangspunkt dafür ist die Sammlung von Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza, welche, bevor sie 1993 in Madrid ausgestellt wurde, in der Villa Favorita bei Lugano zu sehen war und dadurch eng mit der Schweiz verbunden ist.
Walid Raad erkundet in der Ausstellung eine imaginäre Welt, in der Werke aus der Sammlung Thyssen-Bornemisza im Kunsthaus Zürich landen. Dabei entdeckt er eine Vielzahl von merkwürdi-gen Artefakten wie einem persischen Teppich oder Bildern von amerikanischen Sümpfen, welche Raad in Bezug zu seinen eigenen Werken und den Werken des Kunsthauses Zürich setzt. Dabei stößt er auf seltsame Eigenschaften und historische Verstrickungen zwischen sich selbst, Madrid, Zürich und dem Rest der Welt. Gezeigt werden vor allem Werke von Walid Raad, aber auch zwei Werke der eigenen Sammlung und ein Exponat aus der Sammlung Thyssen-Bornemisza.
Zentrales Element der Ausstellung sind die Walkthroughs als Performanceteile, bei denen Raad in einer 80-minütigen Tour die Besucher auf eine Reise durch die Ausstellung mitnimmt. Dabei behan-delt er Themen von Rassismus bis zum Kalten Krieg und deckt Zusammenhänge zwischen Akteu-ren in der Kunstwelt, Politik und Wirtschaft auf.

Walid Raad. Cotton Under My Feet: The Zurich Chapter
bis zum 3.11.2024
Kunsthaus Zürich
Heimplatz 1
CH-8001 Zürich
Tel.: +41-44-2538484
Di – So 10–18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 24 CHF, erm. 17 CHF
www.kunsthaus.ch

Text: Jonas Gerwens
Bild: Kunsthaus Zürich
Erstveröffentlichung in kunst:art 99