Die Schenkung Stefanie Barbara Schreiner
Eine besondere Schenkung zum Jubiläum
Das Grafikmuseum Stiftung Schreiner feiert sein 30jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass überlässt die Gründerin, Stefanie Barbara Schreiner, dem Museum eine exzellente Sammlung bulgarischer Grafiken. Als Ehrengast wird der Botschafter der Republik Bulgarien, Grigor Porozhanov, erwartet.
Bad Steben. Das Museum gilt als Perle unter den nichtstaatlichen Museen. Mit seiner exzellenten Sammlung osteuropäischer Grafik hat es sich in Deutschland und darüber hinaus eine besondere Stellung erarbeitet. Nun wird das Grafikmuseum Stiftung Schreiner 30 Jahre alt. Die Gründerin und Vorsitzende des Fördervereins, Stefanie Barbara Schreiner, nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, dem Museum eine weitere Schenkung zukommen zu lassen: Sie umfasst 377 Werke von 59 Künstlern aus Bulgarien mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Grafikszene der Hauptstadt Sofia und zusätzlich 32 als ›Stampi‹ bezeichnete Ikonen aus Papier. Damit verfügt das Bad Stebener Museum mit 647 Werken von 92 bulgarischen Künstlern über das weltweit umfangreichste, qualitätvollste und zugleich bedeutendste Konvolut dieser Art außerhalb des Ursprungslands.
Ebenso bemerkenswert wie die Sammlung ist die Idee dahinter: Die Vision eines vereinigten und friedlichen Europas ist seit seiner Gründung im Jahr 1994 Leitgedanke des Grafikmuseums Stiftung Schreiner. „Meinem Mann und mir ging es immer um Völkerverständigung. Unser Traum oder unser Wunsch war es, Brücken zu bauen zwischen Ost und West. Und wo, wenn nicht hier, im früheren ‚Grenzland‘, direkt am ehemaligen Eisernen Vorhang und in unmittelbarer Nähe zu Tschechien gelegen, hätten wir seinerzeit unser Museum besser platzieren können?“, erläutert Stefanie Barbara Schreiner. Vor gut 30 Jahren hat sie dann mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann, Dr. Wolfgang Schreiner, den Traum eines eigenen Museums in Bad Steben lebendig werden lassen — und eine veritable Erfolgsgeschichte geschrieben.
Am 24. September 1994 wurde das Grafikmuseum Stiftung Schreiner mit einer bemerkenswerten Schau zur Grafik Osteuropas im historischen Kurhaus Bad Steben eröffnet. Damals überließ das Ehepaar Schreiner insgesamt 252 Werke dem Freistaat Bayern – der Grundstein für das Bad Stebener Grafikmuseum. Mit immerhin 82 Grafiken markierte die Republik Bulgarien bereits damals die umfangreichste und damit zentrale Bestandsgruppe der Sammlung. Hieran knüpft nun die große Jubiläumsschau »Grafik aus Bulgarien. Die Schenkung Stefanie Barbara Schreiner« an.
Die Arbeiten, die die Gründerin nun dem Grafikmuseum und damit ihrem Lebenswerk zukommen lässt, bewegen sich zwischen traditioneller Folklore und europäischer Moderne. Die Blätter bilden alle wesentlichen Stiltendenzen und Druck- und Zeichentechniken ab. Vertreten sind Altmeister wie Dechko Uzunov und Vasil Zakhariev, deren einstige Schüler Todor Mihaylov Panayotov, Christo Neikov und Svetlin Valchev Rusev wie auch die Generation um Buyan Filchev, Dimo Kolev Kolibarov oder Atanas Vassilev. Mit Zlatka Dabova, Albena Mihaylova-Bendji oder Valentin Stefanoff finden sich auch ungewöhnliche Positionen der Grafik in Bulgarien nach 1945.
Innerhalb des Sammlungsschwerpunkts ›Osteuropa‹ ist die Grafik aus Bulgarien somit die zentrale Bestandsgruppe des Grafikmuseums Stiftung Schreiner. Stefanie Barbara Schreiner und Museumsleiter Dr. Tobias Ertel stellen anlässlich des Jubiläums die Sammlung in einem Buch vor. Unter dem Titel „Grafik aus Bulgarien. Verzeichnis der Bestände im Grafikmuseum Stiftung Schreiner“ ist das Konvolut wissenschaftlich fundiert erfasst.
Zur Jubiläumsfeier erwarten Stefanie Barbara Schreiner und Dr. Tobias Ertel zahlreiche Gäste, darunter den Botschafter der Republik Bulgarien in der Bundesrepublik Deutschland, S.E. Grigor Porozhanov, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernimmt.
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 10. November 2024, um 11:00 Uhr im Kurhaus Bad Steben eröffnet, wo sie bis zum 26. Januar 2025 zu sehen ist. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 9:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter www.grafikmuseum-schreiner.de
Pressemitteilung des Grafikmuseums Stiftung Schreiner