C. D. Friedrich in der Weimarer Szene

22.11.2024 – 2.3.2025 | Schiller-Museum

Caspar David Friedrich, Böhmische Landschaft, 1810

Wer ist hier romantisch?

Nach einer ganzen Reihe glanzvoller Großausstellungen anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich in diesem Jahr wirft abschließend die Klassik Stiftung Weimar in ihrer Sonderschau (im Schiller-Museum) einen ganz besonderen Blick auf den Jubilar. „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ leuchtet vor allem das Verhältnis aus zwischen dem Dresdner Maler und dem Weimarer Großdichter.

Und da erweist es sich, etwas überraschend, dass zumindest im ersten Jahrzehnt von C. D. Friedrichs (1774–1840) künstlerischer Laufbahn an keinem Ort sonst so häufig und so viele Werke des Malers präsent waren wie in der doch ansonsten mehr von der Literatur geprägten großherzoglichen Residenzstadt an der Ilm. Das Verhältnis zwischen Friedrich und Goethe aber ist überaus kompliziert (wunderbar beschrieben in Florian Illies Essay „Zauber der Stille“). Da ist die mitreißende Inspiration, die von Goethes Dichten, seinem hoch emotionalen Natur- und Liebesverständnis ausstrahlt – und die Bedrohung, die von einer allzu haltlosen Vertiefung in die Abgründe der Seele auszugehen scheint: Beide Künstler sind Romantiker, jeder auf seine Art. Auch das Weimarer Umfeld wird in der Ausstellung beleuchtet: Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafik von Carl Gustav Carus etwa, von Georg Friedrich Kersting, Louise Seidler und Philip Otto Runge. Die in dieser Zeit geführten Diskurse zwischen Kunst, Literatur und Wissenschaft setzen bleibende Maßstäbe.

Caspar David Friedrich. Goethe und die Romantik in Weimar
22.11.2024 – 2.3.2025
Schiller-Museum
Schillerstr. 12
D-99423 Weimar
Tel.: +49-3643-7450
Di – So 9:30 – 16 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4 €
www.klassik-stiftung.de/schiller-museum

Text: Dieter Begemann
Bild: Schiller-Museum
Erstveröffentlichung in kunst:art 100