
von Dieter Begemann //
In vielen Varianten, malerischen und plastischen, hat Deborah Sengl schon die Normalität der so genannten Perversen oder die Perversität der so genannten Normalen umkreist. In der Berliner Galerie Deschler ist nun ihr jüngste Serie Broken Soldiers zu sehen. Der österreichischen Künstlerin, geboren 1974 in Wien, geht es dabei um das komplizierte Verhältnis zwischen Opfern und Tätern, ein Thema, das angesichts der jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer Welt von nur allzu trauriger Aktualität ist. Der Terror spaltet dabei die Gesellschaft und verführt leicht zur Konstruktion unreflektierter Feindbilder: Deborah Sengl aber möchte genauer hinschauen und macht das Gute und das Böse, das Unschuldige und das Schuldige schon als Spannungsverhältnis im einzelnen Individuum aus. Es ist eine harte Malerei: Befremdliche Zwitterwesen aus Mensch und Tier bevölkern Sengls schwarzgrundige Leinwände, die Bizarrerie und Komik auf durchaus ungemütliche Weise verschränken.
Text aus der kunst:art 57
Deborah Sengl. Broken Soldiers
9.9. – 21.10.2017, Galerie Deschler Berlin
Auguststr. 61, D-10117 Berlin
Tel.: +49-30-2833288
Di – Sa 11 – 18 Uhr
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