von Greta Sonnenschein //
Das Kunsthaus Zug ist immer wieder ein Garant für Überraschungen der positiven Art. Diesmal gelingt es unter anderem als frisch renoviertes und mit der neuesten Lichttechnik ausgestattetes Kunsthaus, seine Kunstwerke neu erstrahlen zu lassen. Die Ausstellung des Oberösterreichers Michael Kienzer stellt hierfür ein optimales Forum dar. Bieten seine Installationen doch den Eindruck, dass er ein Bildhauer im eigentlichen Sinne ist, auch wenn er nur vermeintlich mit Hammer und Meißel arbeitet. So nimmt er in seiner ersten großen Personale in der Schweiz, und das bewusst im Kunsthaus Zug, mit seiner aktuellen Ausstellung „Lärm und Linien“, direkten Bezug auf den grandiosen Bildhauer des 20. Jahrhunderts und wertgeschätzten Künstler des Kunsthauses, den Wiener Fritz Wotruba. War der anerkannte Österreicher doch in Zug im Exil. Und der Bezug zu Kienzer? Der resultiert aus der Zeit seines Studiums. Er hat bei Wotrubas Schüler Josef Pillhofer sowie Bruno Gironcoli, Professor und Nachfolger an der Akademie in Wien, gelernt und so die optimalen Voraussetzungen für seinen Werdegang bekommen. Im intensiveren Zugang Kienzers zur Bildhauerei nutzt er Materialien wie Aluminium, Stahl, Textilien, Gummi oder Glas für seine Skulpturen und schafft konkret in Zug, indem er die Architektur des Hauses miteinbezieht, einen interessanten Spannungsbogen aus der performativen Kunst zur unmittelbaren Begebenheit. Dabei wirken seine Werke, 18 Rauminstallationen und 9 Wandobjekte – stark und filigran zugleich. Die Werke zu betrachten, zu erobern bereitet wahre Freude, von Zug bis zur Kooperationsaustellung im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen.
Text aus der kunst:art 57
Michael Kienzer – Lärm und Linien
2.9. – 5.11.2017, Kunsthaus Zug
Dorfstr. 27, CH-6301 Zug
Tel.: +41-41-7253344
Di – Fr 12 – 18 Uhr, Sa + So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 12 – 15 CHF, erm. 10 – 12 CHF
www.kunsthauszug.ch
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