von Dieter Begemann //
Die Sammlung nicht statisch zu sehen, sondern als dynamischen Prozess, so könnte man knapp den Ansatz von Dr. Josef Helfenstein beschreiben. Der Direktor des Kunstmuseums Basel ist dafür in die Tiefen des Depots hinabgestiegen: Die Sammlung des renommierten Hauses ist (wie die der meisten Museen) weit umfangreicher, als es die Hängung in den üblicherweise zugänglichen Ausstellungsräumen vermuten lässt. Was aber nun ins Töpfchen, was ins Kröpfchen gehört, das ist eine vertrackte Angelegenheit, denn was sind da die Kriterien? Die Unterscheidungsmerkmale erweisen sich als höchst veränderlich mit den Zeiten und den Fragestellungen.
Helfenstein fördert nun für seine Basel Short Stories aus den Tiefen des Fundus Überraschendes zu Tage, kombiniert es mit Bekanntem und erzählt so spannende Geschichten: In einer freien, assoziativen Montage von Objekten, Kunstwerken und Dokumenten begegnen uns der Humanist Erasmus von Rotterdam, der Kunsthistoriker Jacob Burckhardt, ein Paar von Eiskunstläufern, eine Frauenrechtlerin und, als ob all das noch nicht reichte, um uns ins Rotieren zu bringen, der Erfinder des LSD, Albert Hofmann. Sie alle haben auf die eine oder andere Weise mit Basel zu tun. Kunst, Wissenschaft und Alltagskultur: Die transdisziplinäre Anlage der Ausstellung bringt nicht nur die Sammlung in Bewegung, sondern soll auch eine größere Breite von Zielgruppen ins Haus locken. Ein Rahmenprogramm möchte die in der Ausstellung angesprochenen Geschichten für und im Austausch mit dem Publikum weiter erzählen.
Basel Short Stories
Von Erasmus bis Iris von Roten
10.2. – 21.5.2018, Kunstmuseum Basel
St. Alban-Graben 8, CH-4010 Basel
Tel.: +41-61-2066262
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Eintritt: 26 CHF, erm. 8 – 13 CHF
http://www.kunstmuseumbasel.ch
Text aus der kunst:art 60
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