Der dänische Künstler Per Kirkeby (1938–2018) war vielfältig tätig: Er war Maler, Bildhauer, Architekt, Dichter und Kunsttheoretiker. Ursprünglich war Kirkeby allerdings als Naturwissenschaftler tätig, promovierte in Arktischer Geologie und nahm als Wissenschaftler an verschiedenen Expeditionen nach Grönland teil. Anfang der 1960er-Jahre rückte sein Fokus von der Naturwissenschaft immer mehr in Richtung Kunst und er begann parallel zum naturwissenschaftlichen Studium ein Studium der Malerei und Grafik an der „Eksperimenterenden Kunstskole“. Mit anderen Künstlern wie Beuys und Nam June Paik arbeitete er zusammen, während die Kunst die Naturwissenschaft in seinem Leben immer mehr verdrängte. Die Natur war da noch sein vorrangiges Thema, Anfang der 1970er-Jahre begann er mit Backsteinskulpturen im Außenraum, quasi deutlich sichtbare Interventionen, vornehmlich im Grünen. Kirkeby nahm mehrfach an der Biennale in Venedig teil, war auf der documenta 7 und XI beteiligt und entwarf mehrere Gebäude für die Stiftung Insel Hombroich. 1978 wurde er zuerst Professor an der Akademie der bildenden Künste Karlsruhe, später dann an der Städelschule in Frankfurt, bis er 2000 emeritiert wurde. Das Grafikmuseum konzentriert sich in seiner Per-Kirkeby-Schau auf das grafische Werk des Multitalents. Die Zeichnung nahm eine zentrale Rolle beim dänischen Künstler ein: Landschaftsformationen, die weniger Idylle und mehr Struktur zeigen, und das Arbeiten in zahllosen Schichten zeichnen dabei seine Grafik aus.
Per Kirkeby. Grafik
1.4. – 1.7.2023
Grafikmuseum Stiftung Schreiner
Badstr. 30
D-95138 Bad Steben
Tel.: +49-160-91979368
Täglich 9 – 18 Uhr
Eintritt frei
www.grafikmuseum-schreiner.de
Text: Christian Corvin
Bild: Grafikmuseum Stiftung Schreiner
Erstveröffentlichung in kunst:art 90