Mit Yves Klein im Büro
Erstmals wird die Unternehmenssammlung des renommierten Unternehmers Haniel im musealen Kontext einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Das Duisburger Museum Küppersmühle (MKM) zeigt noch bis zum 5. Mai den Sammlungsschwerpunkt des europäischen Informel und dessen Umfelds. Die Besucher erwartet ein internationales Panorama der Kunst von den 1950er-Jahren bis heute. Die Kunstwerke sind eng mit der Entstehungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland und mit der Stadt Duisburg verknüpft. Mit dem Aufbau einer Unternehmenssammlung in den Nachkriegstagen war das Duisburger Unternehmen Haniel wegweisend. Es wurde zum leuchtenden Beispiel, Kunst und Wirtschaft zu verknüpfen, um beim Corporate-Collecting den imagebildenden Platz als Kulturförderer einzunehmen. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg des Unternehmens in den vergangenen Jahrzehnten wurde die Sammlung kontinuierlich ausgebaut.
Wenngleich man sich auch von abseitigen Themen wie dem Wiener Aktionismus für einen Millionenbetrag trennte, zeigt die Sammlungspräsentation nahezu hundert Werke von bedeutenden Künstlern wie Jean Fautrier, Lucio Fontana, Yves Klein, Rupprecht Geiger, Karl Otto Götz und Hans Hartung. Sie erzählt aber auch die Fortsetzung durch Künstler wie Georg Baselitz, Katharina Grosse, Alicia Viebrock und Damien Hirst. Allesamt Künstler, die die Sammlung inhaltlich fortgesetzt haben und die Ideen des Informel weitertragen, wie bereits zuvor in den Büros, Besprechungsräumen und Foyers des Unternehmens.
Die Sammlung Haniel – Der eigene Weg
bis zum 5.5.2024
MKM Museum Küppersmühle
Duisburg Innenhafen
Philosophenweg 55
D-47051 Duisburg
Tel.: +49-203-30194810
Mi 14 – 18 Uhr, Do – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 3 €
www.museum-kueppersmuehle.de
Text: Sebastian C. Strenger
Bild: MKM Museum Küppersmühle
Erstveröffentlichung in kunst:art 96