Das soll bleiben
Über Jahrzehnte erreichte Rüdiger Wolff ein breites Publikum als Schauspieler, Fernsehmoderator oder Sänger. Ende vergangenen Jahres nun verstarb der vielseitig interessierte Künstler in Hamburg. Besonders am Herzen lag ihm stets seine Kunstsammlung. Diese vermachte er schon zu Lebzeiten dem Museumsberg der Stadt Flensburg: Er habe sich der Stadt immer ganz besonders verbunden gefühlt. Nicht nur, weil er dort aufwuchs, sondern vor allem, weil er in Flensburg die ersten Bühnenrollen und die ersten Auftritte als Sänger gehabt habe. „Ich habe über 30 Jahre lang gesammelt und lebe mit diesen Bildern. (…) Nach meinem Tod sollen meine Bilder den Bürgerinnen und Bürgern von Flensburg gehören und ihnen so viel Freude geben wie mir“, so hat Wolff selbst seine Absicht umrissen.
Die nun erstmals vorgestellte Sammlung Rüdiger Wolff zählt etwa 250 Arbeiten, hauptsächlich aus dem druckgrafischen Schaffen des 20. Jahrhunderts. Bei einem so vom unmittelbaren Ausdruck faszinierten Künstler wie Wolff ist es keine Überraschung, dass hier die Künstler des deutschen Expressionismus einen besonders prominenten Platz einnehmen: die Künstlergruppe Brücke mit Heckel, Kirchner und Nolde. Einen weiteren Schwerpunkt bilden zwei Positionen aus jüngerer Zeit, eine aus dem Westen, die andere aus dem Osten Deutschlands: der in den 1960er- und 70er-Jahren in der BRD so überaus populäre Hamburger Horst Janssen und anderseits Willi Sitte, markiger Vertreter des Sozialistischen Realismus der DDR.
Kunst als Lebenswerk. Die Sammlung Rüdiger Wolff
25.2. – 2.6.2024
Museumsberg Flensburg
Museumsberg 1
D-24937 Flensburg
Tel.: +49-461-852956
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 8 €, erm. 3 €
www.museumsberg-flensburg.de
Text: Dieter Begemann
Bild: Museum Flensburg
Erstveröffentlichung in kunst:art 96