Mit Kunst das Klima retten
Nachdenklich, kritisch, informativ: Die Stadt Wien hat eine Biennale für das Klima ins Leben gerufen, an der sich zahlreiche Museen, Kulturinstitutionen und Organisationen mit Ausstellungen und Projekten beteiligen. Neben Kunstausstellungen in einigen Wiener Museen wie dem Belvedere, dem MAK, der Kunsthalle Wien, der Akademie der bildenden Künste, dem Architekturzentrum Wien oder dem Künstlerhaus Wien werden auf dem Festivalareal Nordwestbahnhof weitere Projekte präsentiert.
Unter anderem wird dort die internationale Gruppenausstellung „Songs for the Changing Seasons“ gezeigt: In diesem Gemeinschaftsprojekt überlegen Künstler und Künstlerinnen, wie sie Probleme und Herausforderungen des Klimawandels künstlerisch umsetzen können und welchen Beitrag Kunst diesbezüglich überhaupt leisten kann. Weitere Programmpunkte auf dem Festivalareal Nordwestbahnhof findet man bei den Initiativen „Klima Kantine“ mit Tipps und Ideen rund um das Essen sowie „Design with a Purpose“ für klimafreundliche Produkte der Zukunft.
Die Biennale Zentrale befindet sich im Kunsthaus Wien, beteiligt sind aber mehr als sechzig Institutionen, Initiativen und Organisatoren, die an verschiedenen Orten über die ganze Stadt verteilt Themen und Ideen zum Klima präsentieren.
Gleich zur Eröffnung der Klima Biennale präsentiert das Kunsthaus Wien die spannende Gruppenausstellung „Into the Woods“, in der die beteiligten Künstler und Künstlerinnen das Thema Wald unter verschiedenen Aspekten beleuchten. Wälder sind stark vom Klimawandel betroffen, Trockenheit und Hitze machen ihnen zu schaffen, ein intakter Wald trägt jedoch deutlich zur Reduzierung der Erderwärmung bei. Zahlreiche Lebewesen finden hier ein Zuhause und Nahrung.
In der Ausstellung geht es um unterschiedliche Wälder rund um den Globus: vom Regenwald im Amazonas, über den Embobut-Wald in Kenia, dessen Wiederaufforstung ökologisch sinnvoll ist, in der Bevölkerung jedoch nicht nur auf Zustimmung stößt, bis zu den Urwäldern der Karpaten und heimischen Waldgebieten.
Das Weltmuseum Wien zeigt in der (selbst-)kritischen Ausstellung („Un-)Known Artists of the Amazon“ eine Gegenüberstellung von Objekten indigener Kunst sowohl aus den Beständen des Weltmuseums als auch aus dem privaten Museu de Arte Indígena (MAI) in Curitiba, Brasilien.
Dabei fällt auf, dass die präsentierten Objekte aus dem Weltmuseum namenlos und lediglich einer bestimmten Gruppe zugeordnet worden sind. In der Gegenüberstellung kommt die im Vergleich zu früher veränderte und respektvollere Wahrnehmung anderer Kulturen zum Ausdruck.
Die Klima Biennale in Wien findet erstmalig statt, das Projekt macht Hoffnung, dass es bald Nachahmer in anderen europäischen Städten und weltweit gibt, die nicht nur auf das Thema Klima aufmerksam machen, sondern einen positiven Impuls geben, das eigene Handeln zu überdenken und die Lösung im eigenen Umfeld zu suchen.
Klima Biennale Wien
5.4. – 14.7.2024
Leitung: Kunsthaus Wien
Untere Weissbergerstr. 13
A-1030 Wien
Tel.: +43-1-7120491
Öffnungszeiten und Preise
erfahren Sie beim Veranstalter!
www.biennale.wien
Text: Karin Gerwens
Bild: Kunsthaus Wien
Erstveröffentlichung in kunst:art 96