Renaissance im Norden im Kunsthistorischen Museum Wien

19.3. – 30.6.2024 | Kunsthistorisches Museum Wien

Leonhard Beck, Drachenkampf des hl. Georg, Augsburg, um 1513/14

Eine echte Entdeckung

Nicht nur das bekannte Nürnberg, sondern auch die Fuggerstadt Augsburg war eine Drehscheibe für die Verbreitung neuer Trends in der Kunst und der humanistischen Kultur Italiens. Dank der geschickten Gegenüberstellung von Künstlern in der von Dr. Guido Messling kuratierten Schau können wir den anerkannten Meister Hans Holbein d. Ä. (um 1464–1524) in einem neuen Licht sehen. Dasselbe gilt für den Mann, dessen Name ein Synonym für die Renaissance im Norden ist, Albrecht Dürer (1471–1528). Dürers Kunst ist zu Recht berühmt, und Reproduktionen seiner Werke sind in allen Teilen der Welt zu finden.

Die brillante Entdeckung dieser Ausstellung ist jedoch Hans Burgkmair d. Ä. (1473–1531), ein großartiger Augsburger Künstler, der außerhalb der Fachkreise kaum bekannt ist. In seinen Gemälden, vor allem in seinen vielen Selbstporträts, sehen wir die neue Freiheit und das Selbstbewusstsein, das der Künstler durch den fruchtbaren Austausch zwischen Süden und Norden gewonnen hat. Im Werk von Burgkmair können wir die Entwicklung der Sensibilität der Moderne miterleben und uns über Bilder freuen, die uns nicht vertraut sind. Dadurch gewinnen wir einen neuen Blick für die uns bekannten, hochgeschätzten Werke der Renaissance.

Die Entwicklung einer nördlichen Renaissance ist zu einem großen Anteil der Familie Fugger zu verdanken. Sie waren im frühen 16. Jahrhundert eine der reichsten Familien Europas und bauten ein globales Handelsimperium auf. Die Fugger repräsentierten eine neue, nicht kirchliche und nicht adelige Gesellschaftsschicht, die großzügig Geld für die Künste ausgab.

Holbein. Burgkmair. Dürer. Renaissance im Norden
19.3. – 30.6.2024
Kunsthistorisches Museum Wien
Maria-Theresien-Platz
A-1010 Wien
Tel.: +43-1-525242500
Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
Eintritt: 21 €, erm. 18 €
www.khm.at

Text: Dr. Renée Gadsden
Bild: Kunsthistorisches Museum Wien
Erstveröffentlichung in kunst:art 96