
Auf den Spuren der Stadt
150 Jahre ist es her, dass die Stadtmauer in Trier abgerissen wurde. Aus Anlass dieses Jubiläums widmet sich das Stadtmuseum in einer umfassenden Ausstellung in seinem Neubau den Konturen der Stadt und ihrer Entwicklung. 6,4 Kilometer lang war die Stadtmauer, die vom römischen Kaiser Marc Aurel (161–180) erbaut und mit vier repräsentativen Toren versehen worden war. 2004 begann man mit Ausgrabungen im Keller des Simeonstifts und setzte sie in den nächsten Jahren fort. Zum Vorschein kamen Mauerreste aus der Antike, dem Mittelalter und der Moderne. Sie tragen dazu bei, detailliertere Erkenntnisse zu gewinnen etwa darüber, welche Rolle die Stadtmauer bei der Verteidigung der Stadt gespielt hat. Zu sehen sind auch alte Pläne, etwa von Matthäus Seutter von 1743, der zeigt, wie die Stadt an der Mosel von der Mauer eingefasst wurde.
Einen besseren Ort für die Ausstellung könnte es nicht geben. Das Simeonstift war ein Kollegialstift, das nach dem griechischen Mönch Simeon von Trier 1035 in der Nähe der Porta Nigra gegründet worden war. Der griechische Mönch hatte sich im mächtigen Stadttor einmauern lassen, um als Eremit zu leben. Er wurde zu Weihnachten des gleichen Jahres heiliggesprochen, das nebenstehende Tor baute man zu einer Kirche aus. Über das Stift selbst gibt es seit 1040 erste Bekundungen. Die Doppelkirchenanlage wurde auf Napoleons Befehl 1804 zurückgekauft, so dass das Stadttor in seinen galloromanischen Zustand zurückversetzt werden konnte.
Konturen der Stadt. Die Geschichte der Trierer Stadtmauer
24.11.2024 – 6.4.2025
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Simeonstr. 60
D-54290 Trier
Tel.: +49-651-7181459
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 6 €, erm. 4,50 €
www.museum-trier.de
Text: Dr. Milan Chlumsky
Bild: Stadtmuseum Simeonstift Trier
Erstveröffentlichung in kunst:art 100