
Kontinuität des Sachlichen
Man kommt beim Œuvre von Tata Ronkholz (1940–1997), geboren in Krefeld unter dem Mädchennamen Roswitha Tölle, nicht umhin, an die Typologien von Bernd und Hilla Becher zu denken. Kaum verwunderlich, war Tata Ronkholz doch gemeinsam mit Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Thomas Ruff, Volker Döhne und Thomas Struth Schülerin bei Professor Bernd Becher an der Düsseldorfer Akademie und gilt als eine der ersten und wichtigen Protagonisten der Becher-Schule und der Sachlichen Fotografie.
Gemeinsam mit dem Stadtmuseum Düsseldorf und der VAN HAM Art Estate, die das Archiv von Tata Ronkholz seit 2011 betreut, widmet sich die SK Stiftung nun der wohl bekanntesten und umfangreichsten Werkgruppe, den Trinkhallen und Kiosken, die sie ab 1977 im Rhein-Ruhr-Gebiet systematisch zu fotografieren begann. Durch Alltagskultur und Industrie geprägt ist auch ihre – gemeinsam mit Thomas Struth von 1979 bis 1981 erarbeitete – fotografische Dokumentation über den Rheinhafen in Düsseldorf, wie er sich zum heutigen Medienhafen wandelt. Ihre minimalistische, menschenleere und nüchterne Bildsprache ist – ob in Schwarz-Weiß oder Farbe – stets von beeindruckender Einfachheit. Frühe Arbeiten, die während ihrer Tätigkeit als selbstständige Produktdesignerin entstanden, runden den retrospektiven Blick umfassend auf das einzigartige Schaffen von Tata Ronkholz ab, die es vermochte, in stringenter Evidenz ein kulturelles Kollektiv an Erinnerungen urbaner Strukturen der Nachkriegszeit zu kreieren.
Tata Ronkholz: Gestaltete Welt. Eine Retrospektive
14.3. – 13.7.2025
SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
D-50670 Köln
Tel.: +49-221-888950
Mo, Di, Do – So 14 – 19 Uhr
Eintritt: 7,50 Euro, erm. 4,50 €
www.sk-kultur.de