Marianne Pohl im Schloss Moyland

9.3. – 15.6.2025 | Stiftung Museum Schloss Moyland

Marianne Pohl, Von A bis Z, 1986 (Ausschnitt)

Kunst, die uns erdet

Obwohl Marianne Pohl (1930–2010) in den 1970er-Jahren an der renommierten Kunstakademie Düsseldorf bei keinen geringeren Professoren als Klaus Rinke und Gerhard Richter studiert hat, ist ihr Schaffen – nach anfänglichen Erfolgen im institutionellen wie wissenschaftlichem Rahmen – doch weitestgehend in Vergessenheit geraten. Die von Dr. Alexander Grönert kuratierte Ausstellung holt ihr Œuvre, bestehend aus Fotografien, Büchern und großformatigen Zeichnungen, nun in den Ausstellungsraum zurück. Ihre medienübergreifenden Werke beschäftigen sich durchweg mit dem Raum. Innen- wie Außenarchitektur sind Ausgangspunkte für ihre persönliche, künstlerische Auseinandersetzung, bei der sie nie einen Raum neu entwirft, sondern dessen Wahrnehmung ihr Input ist.

Alltägliches und Tradiertes am Raumgefüge bilden für sie das Spannungsfeld. Das Lesen der Linien und Flächen sowie das Abbilden eines Raumes, ohne dabei auf traditionelle Mittel zurückzugreifen, war stets Ziel ihrer Arbeit. Dabei fokussierte sie reale Gegebenheiten, ohne zu abstrahieren, und schuf doch illusionistisch wirkende Kunst. Ihr Credo: die Unmöglichkeit, einen Raum auf einer Fläche unterzubringen. Und so wechselte sie von der Malerei zur Installation – schuf unmittelbare installative Arbeiten, oft in situ wie einst im Berliner Künstlerhaus Bethanien, bei dem sie ein aus Klebestreifen bestehendes, ornamentales „Fußbodenwerk“ anlegte –, um den direkten Bezug zu den Dingen und Räumen zu potenzieren.

Marianne Pohl. Raum und Zeit
9.3. – 15.6.2025
Stiftung Museum Schloss Moyland
Am Schloss 4
D-47551 Bedburg-Hau
Tel.: +49-2824-951060
Di – So 11 – 17 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 6 €
www.moyland.de