Manfred Pietsch – Aquarelle und Zeichnungen
29. September 2023 bis 17. März 2024 im Graphischen Kabinett des Barockhauses
Die Sonderausstellung »Leidenschaft – Landschaft« zeigt Werke des Künstlers Manfred Pietsch (1936–2015). Wenige Wochen vor seinem Tod schenkte er den Görlitzer Sammlungen eine Auswahl seiner Werke. Ergänzt um Leihgaben von Jürgen Schneider (Berlin), werden sie in der Sonderausstellung des Graphischen Kabinetts der Görlitzer Sammlungen erstmals präsentiert.
Die Landschaften der Niederlausitz, des Elbtals bei Dresden oder auch des brandenburgischen Flämings übten einen besonderen Reiz auf den Künstler Manfred Pietsch aus. Sie boten ihm vielfältige Anregungen für seine poetischen Landschaftskompositionen. Vor Ort notierte Pietsch ein Motiv meist zunächst mit dem Bleistift ins Skizzenbuch, um darauf aufbauend später im Atelier ein großformatiges Aquarell zu gestalten. Zu seiner Ausbildung als Bauingenieur passte es, dass er stets davon sprach, seine Landschaften zu bauen. Seine Aquarelle erweisen sich als geordnete Raumkonstruktionen, deren besondere Wirkung aus der Verbindung von zeichnerischer Sicherheit mit einem sensiblen Sinn für Farbigkeit entsteht. Auch wenn Menschen in den Landschaften von Manfred Pietsch fehlen, so finden sich allenthalben die Spuren ihres landschaftsgestaltenden Handelns in Form von Parks und Feldern, Booten und Brücken, Mauern und Wegen. Daneben schuf Manfred Pietsch auch mythologische Szenerien, in denen Landschaften zu imaginären Orten werden, wie in der Zeichnung »Reich der Flora«.
»Seine Aquarelle erweisen sich als geordnete Raumkonstruktionen, deren besondere Wirkung aus der Verbindung von zeichnerischer Sicherheit mit einem sensiblen Sinn für Farbigkeit entsteht. «
Kurator Kai Wenzel
Manfred Pietsch wurde 1936 im niederschlesischen Bernstadt/Bierutów geboren und verbrachte dort die ersten neun Jahre seines Lebens. Nach der Vertreibung infolge des Zweiten Weltkriegs kam er mit seinen Eltern nach Annahütte in der Niederlausitz. Von 1956 bis 1960 studierte er Bauwesen an der Technischen Universität Dresden. Hier wurde der Maler Ernst Hassebrauk (1905–1974) zu seinem wichtigen Impulsgeber, Mentor und Lehrer. Parallel zu seiner anschließenden Tätigkeit als Bauingenieur an der Bauakademie der DDR in Berlin absolvierte Manfred Pietsch ein Abendstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Die Maler Harald Metzkes (1929) und Dieter Goltzsche (1934) gehörten seit dieser Zeit zu seinen Wegbegleitern. Von 1977 bis zu seinem Tod im Juli 2015 war Manfred Pietsch als freischaffender Künstler in Berlin tätig.
Ausstellungsort: Kulturhistorisches Museum der Görlitzer Sammlungen, Graphisches Kabinett im Barockhaus, Neißstraße 30, 02826 Görlitz
Laufzeit: 29. September 2023 bis 17. März 2024
Eintrittspreise: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei
Öffnungszeiten: November–März Montag geschlossen, Dienstag–Sonntag 10–16 Uhr | April–Oktober Montag geschlossen, Dienstag–Donnerstag 10–17 Uhr, Freitag–Sonntag 10–18 Uhr