Feministische Designerinnen
Rund die Hälfte aller Designstudierenden sind heute weiblich, und trotzdem werden viele Designerinnen, die für die Emanzipation der Frau in diesem Bereich gekämpft haben, kaum gesehen. Die Ausstellung „Here we are! Frauen im Design 1900 – Heute“ nimmt die Besuchenden mit auf eine Reise durch die Designgeschichte der letzten 120 Jahre, unterteilt in vier verschiedene Bereiche, welche jeweils ein Kapitel des Feminismus abbilden.
Der erste Bereich der Ausstellung befasst sich mit der Entstehung des Berufsbildes des modernen Designs um 1900 in den USA und Europa. Zu dieser Zeit wurden sowohl das Bauhaus als auch die Schule Loheland gegründet, wobei letztere nur Frauen aufnahm, wodurch diesen nicht nur die traditionell weiblich konnotierten Bereiche zur Verfügung standen wie im Bauhaus. Ab den 1920er-Jahren erhielten die ersten Designerinnen wie Charlotte Perriand oder Clara Porset international Ansehen in der patriarchalen Gesellschaft. Das Département S begann zu dieser Zeit, das Produktdesign den Bedürfnissen der modernen Frau anzupassen, was ab der zweiten feministischen Welle in den 1960er-Jahren stark zunahm. Der vierte und letzte Bereich der Ausstellung widmet sich der Gegenwart, in der Frauen aus dem Design nicht mehr wegzudenken sind. Ausgestellt werden die Werke von Matali Crasset, Patricia Urquiola, Julia Lohmann und rund achtzig weiteren Designerinnen. Die Ausstellung soll zeigen, was Design im 21. Jahrhundert sein soll, und einen zeitgemäßen Blick auf dessen Geschichte bieten.
Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute
bis zum 30.6.2024
Möbelmuseum Wien
Andreasgasse 7
A-1070 Wien
Tel.: +43-1-5243357
Di – So 10 – 17 Uhr
Eintritt: 14,50 €, erm. 13 €
www.moebelmuseumwien.at
Text: Jonas Gerwens
Bild: Möbelmuseum Wien
Erstveröffentlichung in kunst:art 97