von Greta Sonnenschein //
Stein am Rhein versus Naher Osten – diesem Gegensatz geht die iranisch-deutsche Künstlerin Parastou Forouhar nach. Aufgrund eines Stipendiums verbrachte die Konzeptkünstlerin dieses Jahr einige Monate in dem idyllischen Städtchen in der Schweiz. Doch bewegte sie währenddessen nicht minder die Situation in ihrer Heimat Iran. Ist sie doch zeit ihres Lebens durch persönliche Umstände wie dem politisch motivierten Mord an ihren Eltern an der Thematisierung politischer Zustände interessiert. Dabei gelingt es Forouhar durch Fotografien, Zeichnungen oder anhand computeranimierter Bildeinstellungen, ihre Vorstellungen und gesellschaftlichen Themen, zum Beispiel gegenüber der Position der Frau in der Gesellschaft, auszudrücken. Ihr Stipendium bewog sie dazu, die gegensätzlichen Realitäten miteinander ins Einvernehmen zu setzen. Dabei bedient sich Forouhar eines Zitates des Schweizer Schriftstellers Peter Stamm: „Das Gras ist grün, der Himmel ist blau, und sie ist schwarz…“. In ihren Werken drückt Forouhar die Schönheit und Idylle der schweizerischen Landschaft und Orte aus. Gleichzeitig setzt sie mit dem aus dem Zitat rezipierten „schwarz“, eine tatsächlich schwarz gekleidete Frau als Kontrapunkt der Verfremdung inmitten des Bildes. Zum einen ist es allein optisch ein klarer Kontrast, zum anderen ist die Bildkomposition inhaltlich wie visuell harmonisch: Heimat und Fremde oder wer gehört wann wo dazu? Da können die Werke gar nicht anders platziert sein als inmitten der bestückten Ausstellungsräumlichkeiten des Museums: Als Einladung, Altes neu zu interpretieren.
Text aus der kunst:art 57
Parastou Forouhar
15.9. – 31.10.2017, Museum Lindwurm
Understadt 18, CH-8260 Stein am Rhein
Tel.: +41-52-7412512
täglich 10 – 17 Uhr
Eintritt: 5 CHF, erm. 3 CHF
www.museum-lindwurm.ch
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