von Stefan Simon //
„In Anerkennung der künstlerischen Leistungen des Preisträgers und in der Erwartung, dass er zur Ehre unserer badischen Heimat im Sinne unseres großen badischen Malers Hans Thoma weiterarbeitet” wurde 1951 der Hans-Thoma-Preis an den Maler Kurt Bildstein verliehen. Mit dieser Preisverleihung sollte dem „außerordentlich begabten Künstler die Möglichkeit gegeben werden, sein Studium zu beenden“. Diese Hoffnung konnte nicht ganz erfüllt werden. Bildstein brach in jungen Jahren sein Studium ab, aber er kann dennoch auf ein großes malerisches Werk zurückblicken. Im kommenden Jahr wird Kurt Bildstein 90 Jahre alt. Aus diesem Anlass widmet das Hans-Thoma-Museum ihm, einem der ersten und insgesamt jüngsten Hans-Thoma-Preisträger, eine Retrospektive.
Gezeigt werden frühe Studienarbeiten, aber es werden auch Einblicke in das breite Spektrum seiner späteren künstlerischen Arbeit gewährt. Aus der Studienzeit stammen Aktzeichnungen, Porträts in Öl und immer wieder Landschaftsbilder. Der Farbvirtuose, der später für den Broterwerb einen handwerklichen Malerbetrieb gegründet hat, ging in seiner Malerei immer von der Landschaft und dem Stillleben aus und entwickelte sich von dort aus ins Figürliche und schließlich ins Abstrakte. Schwerpunkte seines Werkes sind deshalb Landschaften, darunter auch viele Schwarzwaldansichten, und Stillleben, in Aquarell, Acryl oder Öl vor den Motiven gemalt. Es gibt aber auch Arbeiten zu sehen, in denen Bildstein mit unkonventionellen Techniken, Strukturen und Materialien experimentierte. Sand, Kaffeereste, Rost kamen ebenso zum Einsatz wie Stuck und Steine.
Kurt Bildstein. Hans-Thoma-Preisträger 1951
Lebenslinien – Retrospektive zum 90. Geburtstag
22.10.2017 – 18.2.2018, Hans-Thoma-Kunstmuseum
Rathausstr. 18, D-79873 Bernau im Schwarzwald
Tel.: +49-7675-160040
Mi – Fr 10:30 – 12 Uhr + 14 – 17 Uhr, Sa + So 11:30 – 17 Uhr
Eintritt: 4 €
www.hans-thoma-museum.de
Text aus der kunst:art 58
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