Cuno Amiet im Kunstmuseum Solothurn

Kunstmuseum Solothurn | bis zum 6.1.2019

Cuno Amiet, Solothurn, 1948 Kunstmuseum Solothurn, Leihgabe der Robert Bosch GmbH, 2005)

Ein Künstlerleben

Wenn jemand in einem Leben gleich zwei der prägendsten Künstlergruppen nicht nur seiner, sondern aller Zeiten angehörte, dann ist dies durchaus als besondere Auszeichnung zu nehmen: Cuno Amiet, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiern würde, war mittendrin, als sich rund um die Schule von Pont-Aven der Expressionismus langsam herausschälte, und als er sich ein Jahrzehnt später in Deutschland voll entfaltet hatte, waren es die Künstler der Brücke, die ihn mit der inständigen Bitte um seinen Beitritt brieflich kontaktierten.

Dabei ist der künstlerische Lebenslauf Amiets auch abseits dieser Marken außergewöhnlich und jede einzelne seiner Schaffensphasen geprägt von wirklich delikater Malerei und einem Ideenreichtum, dass die Ambition seiner Heimatstadt, nicht nur seiner Kunst, sondern auch seinem Leben eine großangelegte Jubiläums-Schau zu widmen, gut nachvollziehbar ist. Die Ausstellung bewegt sich auf erzählerischer Ebene in fortschreitenden Kapiteln mit Infotafeln, Dokumenten, Fotos und Briefen zwischen den beiden örtlichen Lebenszentren – Solothurn und Oschwand. Im Gleichschritt hiermit bewegt sich auch die ausgestellte Kunst Amiets, die sich im Wandel seines Lebens immer wieder mitveränderte. Konzentriert man sich auf den Stil, ist es kaum zu glauben, dass die spätimpressionistischen „Sonnenflecken“ (1904) und das beinahe kindlich-expressionistische „Zinnienbeet“ (1912) aus dem gleichen Jahrzehnt und denselben Händen stammen – nur ihre außerordentliche Güte haben sie gemeinsam.

 

Freundschaft und Verwurzelung: Cuno Amiet
bis zum 6.1.2019
Kunstmuseum Solothurn
Werkhofstr. 30
CH-4500 Solothurn
Tel.: +41-32-6244000
Di – Fr 11 – 17 Uhr, Sa + So 10 – 17 Uhr
Eintritt frei
www.kunstmuseum-so.ch

Text: Julius Tambornino | Erstveröffentlichung kunst:art 64
Bild: Kunstmuseum Solothurn

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