Gelebte Geschichte des Vorarlbergs

26.4. – 29.6.2025 | Vorarlberg Museum

Fabricating Adjacency

Fäden, die verbinden

Die Geschichte des Vorarlbergs ist eng mit der Textilindustrie verbunden, die der jahrhundertelangen Heimarbeit folgte. Bereits um 1850 war die Textilindustrie dominierend und erbrachte 60 Prozent der gesamten Erwerbssteuer. Ab den 1980er-Jahren erlebte die Vorarlberger Textilindustrie ihren Niedergang. Etliche große Unternehmen mussten für immer ihre Fabriken schließen.

Im Zentrum der Ausstellung „Òwú. Fil. Faden. Thread“ steht ein Quilt, der die Städte des Vorarlbergs mit Lagos, St. Gallen, Wien und Dakar verbindet. Er steht für die dauerhafte Verflechtung von Textilien, Handel und Terror. Die Rohstoffe für die Herstellung von Stoffen kommen bis heute aus Ländern, die selbst arm geblieben sind.
Die zehn an der Schau beteiligten Künstler greifen das Thema innerhalb und außerhalb des kolonialen Erbes auf. Sie experimentieren dabei mit verschiedenen Techniken der Textilproduktion und versuchen, wenn es möglich ist, neue Verbindungen herzustellen. Annette Baldauf ist bekannt für ihren kritischen Blick auf die Gesellschaft. Janine Jemberes künstlerisches Terrain ist der Film. Abiona Esther Ojos künstlerische Inspiration beruht auf der eigenen Biografie. Jumoke Sanwo hat sich auf das Erzählen von Geschichten spezialisiert. Sie lebt in Nigeria und Wien. Katharina Weingartner beschäftigt sich unter anderem mit kolonialer Unterwerfung. Alle Künstler verbindet wie ein Faden der kritische Blick auf die Gesellschaft und Geschichte. Eine Schau, die spannend und höchst informativ ist.

Òwú. Fil. Faden. Thread
26.4. – 29.6.2025
Vorarlberg Museum
Kornmarktplatz 1
A-6900 Bregenz
Tel.: +43-5574-46050
Di – So 10 – 18 Uhr
Eintritt: 10 €, erm. 8 €
www.vorarlbergmuseum.at