Alberto Giacometti im Max Ernst Museum Brühl

1.9.2024 – 15.1.2025 I Max Ernst Museum Brühl

Alberto Giacometti, The Forest, 1950

Überdauernde Freundschaft

Das Max Ernst Museum zeigt passend zum „100 Jahre Surrealismus“ -Jubiläum die Ausstellung „Alberto Giacometti – Surrealistische Entdeckungen“. Einhundert Jahre ist es her, dass sich um André Breton im Paris der Zwischenkriegsjahre die Surreale Avantgarde bildete, und für kurze Zeit befand sich auch Alberto Giacometti (1907-1966) unter den namhaften Vertretern der aufkeimenden Kunstszene. Um 1930 herum schuf er eigentümliche, psychologisch aufgeladene Werke und gehörte dennoch gefühlt nie ganz zum surrealen Kreis. So wurde er 1935 letztlich aufgrund seiner Hinwendung zur naturalistischen Abbildung sogar gänzlich ausgeschlossen und suchte weiter nach der ihm eigenen Ausdrucksform, welche die Kunstgeschichte prägen sollte.

Charakteristisch und mit direktem Wiedererkennungswert steht die teils unbehagliche Modifikation von Figur im Zentrum seines bildhauerischen Schaffens. Die typisch langgezogenen Bronzeskulpturen wirken dynamisch und doch beklemmend. Stumm gehen oder stehen sie und entstammen einer Zeit, der die Schrecken des Unmenschlichen im Zweiten Weltkrieg noch anlastet. Giacomettis Blick auf das Wesentliche, die Reduktion auf das Menschliche steht dem eigentlich entgegen, doch berührt und verwirrt sein Werk den Betrachter oft gleichermaßen. Sicherlich ist dies eine der Schnittmengen mit der Surrealen Szene, ebenso wie das Interesse am Sujet: das Traumhafte und Unbewusste. Die Auflösung der Form, Themen wie Zerstörung und Anstößigkeiten beeinflussten auch ihn und er schuf neue, lineare Skulpturen mit subtiler erotischer und (un)sichtbar gewaltsamer Präsenz.

Die Schau beleuchtet zwei Themen: zum einen die unbekannte, surreale Seite Giacomettis, indem das Œuvre bis in die Nachkriegszeit nach Motiven, Themen und Verfahren auch über seine Zugehörigkeit zur Gruppe hinaus betrachtet wird. Zum anderen stellt sie die Freundschaft zu Max Ernst heraus, welche den Bruch mit der Szene überdauerte.

Besonders ist, dass erstmals die freundschaftlichen und künstlerischen Beziehungen der beiden, welche sich in Paris kennenlernten und in benachbarten Ateliers arbeiteten, im Fokus steht. Werke und Anekdoten zeugen von dieser Freundschaft wie die Plastik „Schweigevogel“, eine käfigartige Arbeit, die Max Ernst auf seiner Terrasse lagerte. Ernsts Sohn Jimmy erinnert: „Ich liebte es, dort (…) zu sitzen und mir die atemberaubende Skyline von Paris anzusehen, und zwar durch das regungslose Ballett der Skulpturen hindurch, die Alberto dort aufbewahrte, weil sein Atelier zu klein war.“ Auch Festgeschriebenes wie die aus Majola stammende, begeisterte Mitteilung Max Ernsts, „Alberto u. ich (sind) vom plastischen Fieber befallen“, berichtet von gemeinsamem Schaffen fernab der Pariser Atelier-Welt. Spuren wie diese, auf feinsinnige Art präsentiert, geben dem Betrachter eine Art intimen Einblick in Freundschaft und künstlerische Lebenswelt zweier Meister. Zu sehen ist die informative wie anrührende Schau mit Hauptwerken Giacomettis wie etwa „Le Couple“ (1926), „Femme cuillère“ (1927), „Boule suspendue“ (1930) und „La Cage première version“ (1949–50) von September bis Januar. Sie wird ergänzt durch zahlreiche Arbeiten Ernsts sowie durch Fotografien und Zeitdokumente.

Johanna Bayram lebt und arbeitet in NRW

Alberto Giacometti. Surrealistische Entdeckungen
1.9.2024 – 15.1.2025
Max Ernst Museum Brühl
Comesstr. 42 / Max-Ernst-Allee 1
D-50321 Brühl (Rheinland)
Tel.: +49-2232-57930
Di – So 11 – 18 Uhr
Eintritt: 9 €, erm. 5 €
www.maxernstmuseum.lvr.de

Text: Johanna Bayram
Bild: Max Ernst Museum Brühl
Erstveröffentlichung in kunst:art 99

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